Das Ziegleranwesen ist schon für das 15. Jh. nachgewiesen.
Erster nachweisbarer Besitzer ist Karl Zeller, der die Immobilie Ende 1572 an den Traunsteiner Bürger Wolfgang Casstenhofer verkauft, der diese dann bis 1589 in Besitz hat.
Das Gebäude mit Laden, Wirtschaft und Wohnungen wechselt in den folgenden 150 Jahren mehrfach die Besitzer. 1660 ist erstmals das unvererbliche Schankrecht für das im Hofbräuhaus gebraute Weißbier verliehen worden, dies wird 1681 erneuert. Georg Ziegler aus Laufen, Namensgeber der heutigen Zieglerwirtsstube kauft das Haus 1691.
Die „Ziegler Behausung“ später das „Zieglerwirtshaus“ wird Mitte des 18. Jh. von Martin Semmelmayer zur Tafernenwirtschaft ausgebaut. Weitere Besitzer*innen sind u. a. Ignatz Rothmayr, der bankrottgeht, und die Brauerswitwe Elisabeth Büchele.
1846 kauft der Nagelschmied Joseph Angerer aus Frasdorf das Gebäude für 12300 Gulden, etwa 335 000 Euro. Er lässt 1849 Stallungen anlegen, der heutige westliche Anbau. Als es 1851 zu einem erneuten Stadtbrand kommt, bleiben Alt- und Neubau des Zieglerwirtshauses verschont. Nach dem Tod Angerers 1856, heiratet seine Witwe den Hausknecht Joseph Erb. 1880 dann übernimmt der älteste Sohn von Joseph Angerer, Joseph Anton, das Gasthaus. Joseph stirbt bereits 1883 und seine Frau Elise heiratet, obwohl zum Tode ihres Gatten erst 25 Jahre alt, nicht mehr und führt als Zieglerwirtin bis 1912 die Gaststätte allein.
Auf Anregung ihres Sohnes Joseph Angerer III., Architekt und Heimatforscher, schenkt Elise das Haus als Ort für ein Heimatmuseum 1919 der Stadt Traunstein und am 2. April 1923 wird das Städtische Museum im Heimathaus eröffnet.
Die Inneneinrichtung der Zieglerwirtsstube stammt vom Ende des 19. Und Anfang des 20. Jh. Der Raum, die „gute Stube Traunsteins“, wird heute für Veranstaltungen und Vorträge sowie für standesamtliche Hochzeiten genutzt. Eine Bewirtung findet durch den ehrenamtlichen Zieglerwirt statt.