Nachdem bereits zur Eröffnung des Stadtmuseums nach der Winterpause die Sequenz „Handwerk und Gewerbe“ im Stadtmuseum sich in umgestalteter Form präsentierte, finden die Besucherinnen und Besucher nun auch einen kleinen thematischen Schwerpunkt zu einem der berühmtesten deutschen Barockkünstler, nämlich zu Balthasar Permoser, der 1651 in Kammer geboren wurde.
Permoser hat unter anderem das Skulpturenprogramm des Zwingers in Dresden gestaltet und zahlreich bekannte Plastiken geschaffen, so z. B. den Hercules Saxonia. Im Stadtmuseum Heimathaus kann man nun neben Porträts, die den Künstler selbst zeigen, sowie einer Zeichnung aus seiner Feder und einem plastischen Figurenentwurf an einer Medienstation den Zwinger in Dresden in einer 3D-Animation bewundern und eine Diaschau mit Werken von Balthasar Permoser betrachten.
Balthasar Permoser wird am 03. August 1651 in Kammer geboren. Seine Eltern, Christian und Anna Permoser, sind Bauern und bewirtschaften den Emerhof (Neumayer-Gut).
Früh lernt Balthasar das Holzschnitzen und mit 12 Jahren kommt er zur Lehre zu dem Salzburger Bildhauer Wolfgang Weißenkirchner. 1670 geht Permoser nach Wien, wo er u.a. Figuren für das dortige Belvedere schafft. Spätestens 1675 ist er dann in Italien, wo er Mitarbeiter von Lorenzo Bernini (1596-1680) wird. Anschließend geht Balthasar Permoser nach Florenz, dort gestaltet er u.a. die Skulpturen am Hauptportal der Kirche SS. Michele e Gaetano.
1689 wird Permoser von Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen nach Dresden berufen. In den folgenden Jahren gestaltet er eine große Anzahl barocker Kunstwerke, die ihn berühmt machen, hierzu zählen insbesondere seine Skulpturen für den Dresdner Zwinger, der von August dem Starken in Auftrag gegeben wird, und die Kanzel der Katholischen Hofkirche. Weltbekannt ist seine Darstellung von Kurfürst August als Hercules Saxonius, der die Spitze des Wallpavillons im Dresdner Zwinger ziert.
1718 wird Balthasar Permoser beauftragt, ein Marmorstandbild des Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen für dessen Palais Belvedere in Wien zu gestalten, 1721 bringt Permoser die 2,30 Meter Skulptur persönlich dorthin.
1725 schnitzt Permoser zwei etwa zwei Meter große Figuren der Kirchenväter Augustinus und Ambrosius für die „Komödienkirche“ in Dresden. Im Grünen Gewölbe finden sich zahlreiche weitere Holz- und Elfenbeinarbeiten von ihm, die er im Auftrag Augusts des Starken erschaffen hat.
Balthasar Permoser bleibt zeitlebens seiner chiemgauischen Heimat verbunden. Für die Gründung der Volksschule in Otting spendet er 1500 Gulden und dem Dorf Kammer vermachte er sein Porträt in Öl.
Am 20. Februar 1732 stirbt Balthasar Permoser in Dresden und wird auf dem Inneren Katholischen Friedhof bestattet.
In einer kleinen Sonderschau kann man die seit langem nicht mehr öffentlich gezeigten hallstatt- und latènezeitlichen Grabungsfunde aus Traunstein bewundern. Ergänzend zu diesem Einblick in das keltische Leben werden von 11.00-12.00 Uhr und 15.00-16.00 Uhr von Rolf Wassermann vor Ort keltische Münzen geschlagen.
Die Macherinnen der Sonderausstellung „Die Letzten ihrer Art“ bieten um 12.00 Uhr und um 16.00 Uhr jeweils eine Führung durch ihre Ausstellung an, bei der sie nicht nur die ausgestellten Fotos und Objekte näher betrachten, sondern auch die Entstehung der Schau beleuchten.
Das Stadtmuseum ist derzeit als Mitveranstalter mit zahlreichen seiner Objekte in der Sonderausstellung „Mit Fug und Recht – Traunstein im Wandel“ im Kulturforum Klosterkirche vertreten. Der kommissarischer Museumsleiter Stefan Schuch bietet dort von 13.15-14.15 Uhr eine Sonderführung an.
Museumsexponate haben ihre eigene(n) Geschichte(n), von dieser und diesen erzählt Stefan Schuch anhand älterer und ganz neuer Ausstellungsstücke jeweils von 14.45-15.30 Uhr und 17.30-18.30 Uhr in der Zieglerwirtsstube im Stadtmuseum Heimathaus.
Des Weiteren gibt es ganztägig zwei Museumaktionen unter dem Motto #PaintMuseum, zu denen vor allem Familien, Jugendliche und Kinder herzlich eingeladen sind. Bei „Mein Museum“ können alle an der Gestaltung eines Werbeplakats für das Stadtmuseum arbeiten. Die künstlerischen Ergebnisse werden im Anschluss sowohl analog im Stadtmuseum als auch digital auf der Webseite ausgestellt und natürlich gibt es für die besten kreativen Ideen auch Preise zu gewinnen!
Bei der zweiten Aktion - „Das alte Traunstein entdecken“ – kann man die Stadt anhand einer alten Stadtansicht im Museum und im Reallife erkunden und so Interessantes über das historische und gegenwärtige Traunstein erfahren.
Der Eintritt ins Stadtmuseum Heimathaus und die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist frei.
Am Donnerstagabend war der Sonderausstellungsraum im Stadtmuseum Heimathaus wieder einmal gut besucht, denn zahlreich Kunst- und Geschichtsinteressierte waren gekommen, um bei der Vernissage der Ausstellung „Die Letzten ihrer Art“ dabei zu sein.
Das P-Seminar Kunst des Chiemgau-Gymnasiums in Traunstein hat diese Ausstellung unter der Ägide von Kunstlehrer und Künstler Jeffrey Veit in den vergangenen Monaten erarbeitet und nun der Öffentlichkeit präsentiert.
Wer sind denn diese „Letzten ihrer Art“, um die es in der Sonderschau geht? Es sind Menschen, die Berufe ausüben, welche es in Traunstein nur mehr selten gibt, die wenig Nachfolger finden und die – in manchem Fall – vielleicht die Letzten ihrer Art sein werden.
So trifft man in der Ausstellung auf einen Senner, einen Autoaufbereiter, einen Goldschmied, eine Bäckereifachverkäuferin, die ihren Job schon über 50 Jahre macht, einen Orthopädieschuhmacher und einige mehr, deren Beruf in aussagekräftigen Bildern dokumentiert wird. Zudem gibt es einen Film, in welchem Interviews mit den einzelnen Beteiligten genauere Einblicke in die berufliche Biografie geben. Ein kostenloses Begleitheft zur Ausstellung rundet das Informationsangebot ab.
Die Schülerinnen des P-Seminars stellten bei der Vernissage alle beteiligten Personen und ihre Berufe vor und bedankten sich ganz herzlich für deren Mitwirkung bei diesem Projekt, welches im Rahmen des 650-Jahre-Stadtrechts-Jubiläums entwickelt wurde.
Bei Sekt und Gebäck ergaben sich im Anschluss viele Gelegenheiten zu Gesprächen mit den Ausstellungsmacherinnen, die sichtlich glücklich über die vielen Gäste und das positive Feedback auf ihre Leistung waren.
Die Ausstellung „Die Letzten ihrer Art“ können Sie bis zum 1. Juni 2025 im Stadtmuseum Heimathaus zu den regulären Öffnungszeiten besuchen. Der Eintritt ist frei.
"Mit Fug und Recht - Von den Stadtrechten 1375 bis zur Vereinslizenz der amerikanischen Militärregierung 1946" ist der Titel der Sonderausstellung, die in Kooperation von Stadtarchiv, Städtischer Galerie und Stadtmuseum Heimathaus entstanden und bis zum 1. Juni im Kulturforum Klosterkirche zu sehen ist.
Die umfangreiche, aufwändig erarbeitete und gestaltete Ausstellung illustriert den historischen Hintergrund zu den Jubiläumsfestlichkeiten 650 Jahre Stadtrechte Traunstein. Am 7. Januar 1375 verlieh der bayerische Herzog Friedrich Traunstein die Stadtrechte. Diese Urkunde steht aber nicht am Anfang der Traunsteiner Stadtwerdung, sondern sie besiegelt das Ende einer allmählichen Entwicklung. Der 1245 erstmals genannten Siedlung „Trauwenstain“ waren enorme strategische Vorteile in die Wiege gelegt worden. Ihre Lage am Traunfluss im Schutz einer Burg sowie an der Salzhandelsstraße von Reichenhall nach München waren gewichtige Standortvorteile. Es verwundert daher nicht, dass der Ort bereits um 1300 als „Stat“ in Erscheinung tritt. Die Ausstellung nähert sich einem Zeitraum von deutlich mehr als 650 Jahren über bestimmte Themenfelder, die schlaglichtartig einen Blick auf und in die Geschichte Traunsteins werfen: Was macht eine Stadt aus, von welchen Werten und Normen wird sie geprägt und wie läuft das Leben und Zusammenleben ihrer Bewohner ab? Urkunden und Schriftstücke, Gemälde, Fotografien und Zeugnisse der Alltagskultur veranschaulichen in einer abwechslungsreichen Präsentation den Wandel der Zeit, den Traunstein erfahren hat. Das dadurch entstehende vielschichtige Bild der Vergangenheit mag zu einer Auseinandersetzung mit Fragestellungen anregen, die bis hinein in unsere Gegenwart von Belang sind. Die Geschichte der Stadt Traunstein wird hier in unterschiedlichsten Facetten erlebbar. Neben historischen Fakten und kunstgeschichtlichen Aspekten beschäftigt sich die Ausstellung auch mit gesellschaftlich-sozialen Themen, die für die Stadtgesellschaft einer jeden Epoche von Bedeutung sind.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 1. Juni, Mittwoch bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr. An den Feiertagen Karfreitag, 1. Mai und Christi Himmelfahrt gelten die Werktagöffnungszeiten.
Zur Ausstellung gibt es ein umfassendes Rahmenprogramm: Vortragsreihe von Franz Haselbeck, Stadtarchivar Ausstellungsrundgänge:
Im Rahmen der Sonderausstellung "650 Jahre jüdisches Leben in Traunstein“ bietet das Stadtmuseum Heimathaus Traunstein am 09. April 2025, um 14.00 Uhr den Erlebnisworkshop „Schatztruhe Judaika“ an.
Der Workshop beginnt um 14.00 Uhr in der Zieglerwirtsstube im Stadtmuseum Heimathaus, der Unkostenbeitrag beträgt 5,00 €. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine schriftliche Anmeldung unter
Mit einer atmosphärisch stimmigen und von zahlreichen Gästen besuchten Vernissage haben die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars Geschichte der FOSBOS Traunstein gemeinsam mit ihrer Lehrerin Katharina Friedrich die von ihnen gestaltete Ausstellung "650 Jahre jüdisches Leben in Traunstein" am Dienstagabend, 11. März, eröffnet.
In seinem Grußwort betonte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer die Leistung der Schülerinnen und Schüler sowie die gesellschaftspolitische Wichtigkeit in Zeiten des wieder aufflammenden Antisemitismus‘ sich mit dem Thema jüdisches Leben auseinanderzusetzen, da – und das unterstrich das Stadtoberhaupt ganz ausdrücklich – jüdische Männer und Frauen das europäische Geistesleben wesentlich geprägt haben und das heutige Europa ohne die Einflüsse des Judentums nicht das wäre, was es kulturell heute ist.
Emma Höhne, eine der Teilnehmerinnen des P-Seminars, verdeutlichte in ihrer Rede die Intention der Ausstellung, nämlich Geschichten über jüdischen Menschen Raum zu geben, ihre Biografien zu beleuchten und Gelegenheit zu schaffen, um hinzusehen und zu verstehen. Zudem gab die Abiturientin auch einen interessanten Einblick in ihren persönlichen Umgang mit dem Thema und schilderte ganz offen, dass sie ursprünglich das Seminar gar nicht gewählt hatte, anfangs dem Thema eher uninteressiert gegenüberstand, sich aber dann immer mehr und letztlich mit Begeisterung ihrem Schwerpunkt gewidmet hat.
Die Webseite des Stadtmuseums Heimathaus Traunstein hat ab 05.03.2025 ein neues Aussehen und eine neue Struktur, die allen Besucherinnen und Besuchern des Internetauftritts wichtige Informationen über das Museum in moderner, leicht zugänglicher Form präsentiert und auch eine Reihe zusätzlicher Info-Schmankerl bietet. Zu diesen zählt vor allem die Rubrik „Objekte und Geschichten“, in welcher ausgewählte Sammlungsstücke und ihre Geschichte und Geschichten vorgestellt werden. Derzeit sind zwei Objekte dort zu finden, nämlich das sog. „Aufschlag Truchl“ und ein Schaukasten, der die Passion Christi in „bewegten“ Bildern darstellt. Die Rubrik wird fortlaufend erweitert werden.
Des Weiteren gibt es auf der Webseite Informationen zur Dauerausstellung sowie zu aktuellen, kommenden und vergangenen Sonderausstellungen und wichtige Hinweise zum Besuch des Museums.
Noch ist die Webseite in der Umgestaltungsphase und daher sind noch nicht alle Inhalte online, diese kommen aber in den nächsten Tagen und Wochen, sodass sich ein regelmäßiger Online-Besuch des Stadtmuseums Heimathaus auf jeden Fall immer rentiert.
Im Blog werde ich auch kontinuierlich über Neuigkeiten hinsichtlich der Internet-Präsenz des Stadtmuseums berichten.
Mit dem Beginn des Frühlings endet die traditionelle Winterpause im Stadtmuseum Heimathaus und die Ausstellungsräume im Ziegleranwesen und Brothausturm am Stadtplatz stehen wieder für die Besucherinnen und Besucher offen.